Konzertschau

Wohlstandskinder - Bochum, Matrix
27. Januar 2004

Ja ja, sie nannten sich mal Provinzrocker und tourten Jahre lang durch kleine und heruntergekomme Hallen oder Keller. Aber nach einigen Studioalben und über 300 Konzerten schafften sie den Sprung auf das Majorlabel Motor. Und nun auch das neue Album „Dezibelkarate“, mit dem es jetzt auf Tour gehen sollte. Eine Tour wie eine Odyssee, denn sie geht fast über 5 Monate. Der Auftakt in der Matrix in Bochum. Sicherlich auch große Anspannung für die Band selber, denn jedes Versagen, jeder Fehler wird von Hunderten von Fans beobachtet.

Im Eingangsbereich der Halle warten der Schlagzeuger und der Gitarrist der Band, die zum größten Teil aus Köln kommen, auf die Personen, die an diesem Abend auf der Gästeliste geführt werden. Dann geht’s den Weg runter, 2 Etagen tiefer, dann der Raum der gerockt werden soll. Ein ziemlich lange und schmale Halle, erinnert an einen unterirdischen Bunker.
Die Vorbands, schaffen den nötigen Rahmen um das Publikum einzustimmen, jedoch sind am Anfang noch nicht alle Zuschauer erschienen, so verteilen sich die Leute in kleinen Grüppchen in der Halle.

Kurz bevor die Wohlstandskinder auf die Bühne kommen wird es dann doch recht voll und es quetscht sich der eine oder andere, der mit seinem Bier nach vorne will, vorbei. Dann geht es los, Wohlstandskinder on Stage und sie legen los mit einer etwas älteren immer noch populären Nummer: „Lautstärke Baby!“.
Versprochen haben sie in Interviews, nicht nur Songs aus dem neuen Album zu spielen, sondern eine gute Mischung aus allen Alben zu bieten. Und so liefen vom Poppxapank Album Songs wie „Der Staat ist nett“ oder „Naturschützer“ ebenso früh am Anfang wie das positiveinstimmende Lied „Sommer Ist“ von der Baby Blau Platte oder der Ohrwurm „Rosa Radio“. Relativ in der Mitte ihrer Setliste dann der aktuelle Hit „Radiosong“, der vom Sänger Honolulu Silver mit den Worten „Ich weiß, dass einige nur wegen diesem Song hierhin gekommen sind“ angekündigt wird. Es folgt weiter eine Mischung aller Platten bevor die Band sich für die obligatorische Zugabe zurückzieht. Als sie dann wieder auf der Bühne erscheinen, folgt das schon die ganze Zeit von den Fans lautstark verlangte Lied „Kleines Luder“. Bis dahin waren 90 Minuten vergangen, viele schnelle Songs und wenige Balladen. Nur die schlechte Luft in der Halle machte einigen Fans zu schaffen. Und so kam dann der Schlusssong „Wir sehen uns in Las Vegas wieder“.

Das Konzert war, auch wenn ich am Ende völlig erschöpft war, mehr als gelungen. Man kann getrost davon ausgehen, dass man, wenn man nur annährend die Musik der vier Jungs mag, live bestimmt nicht enttäuscht wird.

(Martin Zalewski, hochschulradio)

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