Lange hab ich mich auf dieses Konzert gefreut und bin nicht enttäuscht worden. Paul Weller kam mal wieder in unsere Breitengrade, um sein neues ´Album Studio 150´ vorzustellen. Am frühen Abend waren meine Kollegin Katharina und ich aus dem Hexenkessel Ruhrpott (Bochum und Dortmund spielen am gleichen Abend Can I make it any more obvious :-)) Richtung Köln
geflohen.
Eingefunden im netten E-Werk, betraten um kurz nach 20 Uhr zwei Männer, inklusive zweier Gitarren und einer Mundharmonika die Bühne. Nik Armstrong, wie wir später in einem kurzen Gespräch mit ihm erfuhren. 45 Minuten lang sorgten die Jungs für sehr gute Unterhaltung, erinnerten dabei ein wenig an Turin Brakes, und bereiteten uns bestens auf den ´Modfather himself´ vor. Kurz nach 21 Uhr trat mein goßer Kindheitsheld auf die Bühne,
stylisch im grauen Pullover mit Schal, grauhaarig, aber schnieke bis in die Haarspitzen. Erste erfreuliche Tatsache, zwei Viertel von Ocean Colour Scene standen da als Backing-Band auf der Bühne und die Mikrofone im Hintergrund wiesen auf eine Bläser-Sektion hin.
Kann man den Opener ´Has my fire really gone out?´ als Anspielung auf Herrn Wellers 45 Lenze verstehen? Die Antwort
kann nur nein lauten, denn in den folgenden zwei Stunden bewies der Herr Weller, dass er noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Alte The Jam und Style Council Songs wurden kredenzt, ebenso natürlich die Solo-Hits und Songs des neuen Albums. Herausgehoben seien da ´Shout to the Top´ (bei dem ich spontan die Tanzschuhe auspackte), ´That´s Entertainment´, der Klassiker
und sein bester Song aller Zeiten ´Wild Wood´, sowie natürlich die aktuelle Single ´Wishing on a Star´.
Teilweise akustisch gab Weller den Songs eine neue Note, begleitete sich am Piano oder der Schweineorgel und auch ein
Querflötenspieler war auf der Bühne zu finden. Nach 1:45 Minuten gingen der Herr Weller und seine Mannen frenetisch
gefeiert von der Bühne, um noch einmal für einige Zugaben zurück zu kehren, unter anderem ´My ever changing moods´. Als allerletzten Song gab´s den alten The Jam Kracher ´Town called Malice´, bei dem uns gar nichts mehr hielt und wir lostanzten wie einst der kleine Billy Elliot .
Nach zwei Stunden wurden wir in die Kölner Nacht entlassen, frenetisch und begeistert. Über eines bin ich mir ziemlich sicher: Solche Konzerte sieht man nur einmal in seinem Leben.
Und Tage später schwärmen wir immer noch davon, oder Katharina? Eines Tages werde ich hoffentlich auch den Weg aus meinem ´Wild, wild wood´ finden!!!
(Katrin Jungmann, CT das radio)