Konzertschau

NOFX - Osnabrück, Hyde Park
22. Mai 2004

Das Fat-Wreck-Chords-Dreier-Pack präsentierte sich am 23.Mai 2004 im Osnabrücker Hyde Park: die Epoxies, Swingin Utters und NOFX.

Als erste durften die Epoxies ran, eine fünfköpfige Band um die Frontfrau Roxy Epoxy, die von ihrem muikalischen Stil her, etwas an die Distillers erinnern, jedoch von der Show her gesehen deutliche Unterschiede aufweisen. Die Epoxies präsentieren sich dynamisch, mit harten Gitarrenklängen, schnellen Beats und einem wuchtigen Gesang. Sie spielen ihre Musik nicht nur runter sondern leben sie auf der Bühne aus. Auffällig die Kostüme der 4 männlichen Bandmitglieder die etwas an die Discozeit aus den 70gern erinnern, bestehend aus futuristischen Anzügen, futuristischen Brillen mit lila Lichtstreifen bis hin zu extravagant gestalteten Keyboards, die der ein oder andere wie eine E-Gitarre vor sich herschwingt.
Nach knapp 30 Minuten werden die Epoxies von den Swingin Utters abgelöst. Die fünf Jungs aus Santa Cruz legen direkt los und zeigen schnell wo es lang geht. Die harrten Gitarrenriffe werden von der Stimme des Frontsängers Johnny begleitet und verleiten die Fans in Sekunden zum Bewegen. Die Stimmung ist richtig gut, alle feiern mit, die Kommunikation zwischen Band und Publikum ist geschaffen. Der Sänger verausgabt sich bis zum äußersten, durchquert die Bühne mehrere Male, schleudert Bier ins Publikum. Halt alles was eine Punk Band ausmacht. Ich denke mal, dass es kaum eine bessere Band als die Swingin Utters geben könnte um vor NOFX einzuheizen, denn als die Band die Bühne verlässt, hat man schon Probleme Luft in der Halle zu bekommen und die ersten klitschnass verschwitzen Fans versuchen sich kurz vor dem großen Spektakel auszuruhen. Um 22 Uhr ist es dann soweit, NOFX betreten die Bühne und ohne große Ansage legen sie los. Sänger Fat Mike mit einer sehr stilvollen Mütze bekleidet und einem Shirt von The Cramps in der Mitte, auf der rechten Seite der berühmte NOFX Gittarist mit den Dredlocks. Spätestens bei NOFX bebt die ganze Halle, in der sich an diesem Tage etwa 1700 Fans eingefunden haben. Schon die zweite Nummer von der aktuellen Platte „Franco Un-American“ bringt jeden Anwesenden zum mitgröhlen. Nicht lange danach der Klassiker „Kill All The White Man“ bei dem es zunächst sehr langsam zugeht und später so unheimlich schnell wird, dass man Probleme hat sich auf den Beinen zu halten. Selbst der normalerweise an der Seite stehende Konzertbesucher wird mitgerissen. Zwischen den Songs scherzen Fat Mike und seine Jungs hin und wieder rum und binden dabei geschickt das Publikum ein. Natürlich geht der Sänger oft auch auf politische Sachen ein, wenn er mal über Gerhard Schröder spricht oder über seinen besonderen Feind Georg Bush. Man merkt auch schnell, dass die Band nicht das erste Mal in Deutschland ist und so wird der eine oder andere Spruch, nicht alle jugendreif, aber schon witzig, auf Deutsch abgelassen. Es folgt eine bunte Mischung aus alten Platten und von der aktuellen Scheibe „The War On Errorism“, nach der auch die Tour benannt wurde. Ein richtig guter Livesong ist auch „Idiot Son Of An Asshole“ der relativ am Ende gespielt wird. Einer meiner persönlichen Favoriten von der „War On Errorism“ Platte mit dem Titel „The Idiots Are Taking Over“ wird leider nicht gespielt. Dafür beenden NOFX das Konzert mit einem 5 Minütigen Zierharmonika Solo des Gitarristen. Wer glaubt dass danach alles vorbei ist, sah sich getäuscht. Bei NOFX geht die Party erst richtig los. NOFX und Swingin Utters fanden sich in sekundenschnelle an der Bar vereint und kamen auf die Idee Oberkörper frei zu feiern. Bier wanderte herum, es wurde gesungen, geklatscht und die die noch ein Shirt anhatten dazu aufgefordert es auszuziehen, denn sonst waren die Musiker nicht bereit irgendwelche Autogramme zu geben oder Fotos mit sich machen zu lassen.
Zusammenfassend kann man sagen, dass NOFX und auch Swingin Utters fantastische Live Bands sind, und das deren Konzerte nicht nur Konzerte sind, sondern eine unvergessliche Party!

(Martin Zalewski, hochschulradio)

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