Es ist ja schon ein seltsamer Haufen, diese Band aus Newcastle. Auf den ersten Blick sehen die fünf jungen Musiker ein wenig aus wie aus dem Film Trainspotting entlaufen. Vor allem Maximo Park Frontmann Paul Smith. Am letzten Abend ihrer Tour auf dem Kontinent lief er im Düsseldorfer Zakk in blauen Sneakern zum engen, grauen Anzug auf. Der Rest der Band hielt sich modisch eher bedeckt, aber schick in schwarz.
Ganz im Gegensatz zum eher gediegenen Erscheinungsbild, ging auf der Bühne Gott sei Dank ab dem ersten Ton die wilde Sau ab. Schließlich ging es um Musik und nicht um eine Modenschau. "Wir versuchen nicht cool zu sein!", warf Paul Smith nach den ersten paar Songs ein und wirbelte dabei lässig mit seinem Mikrofonständer herum. Von dieser ironischen Geste völlig unbeeindruckt ergötzten sich die Massen, im bis zum Bersten gefüllten Zakk, an jedem weiteren Song. Unter den eigensinnigen Zuckungen, die Keyboarder Lukas Wooller augenscheinlich mehr abverlangten als sein tatsächliches Spiel, kündigte Duncan Lloyds prägnantes Gitarrenriff den Knaller des Abends an. Bruchteile von Sekunden reichten den Fans aus, um von "Apply Some Pressure" in wilde Tanzwut versetzt zu werden.
Alle freuten sich und drängten wild Richtung Bühne - bis auf einen.
Der wahrscheinlich einzige Mensch, der keinen schönen Abend im Zakk hatte, war der arme, aber mindestens so tapfere Mensch vom Sicherheitsdienst, der zentral und frontal in der Menge - ohne jegliche Absperrung- die beiden mittleren Monitorboxen bewachen musste. Hätte er die Wahl gehabt, hätte er bestimmt um etwas weniger Druck gebeten.
Nach knapp eineinhalb Stunden ging ein für beide Seiten befriedigender Abend zu ende. Neben ihrem "A Certain Trigger" Repertoire griffen die Jungs zwischendurch auch tief in die B-Seiten Kiste und machten schon mal Appetit auf das nächste Album. Sie verabschiedeten sich in aller Form und versprachen, im nächsten Jahr brav wiederzukommen.
Hoffentlich können sie dann noch einen auf dieses große Jahr der englischen Rockmusik draufsetzen. (Christoph Schmidt, eldoradio*)