Konzertschau

Klez.e / Pele Caster - Studio 108 vom Bahnhof Langendreer
9. Februar 2005

Schon mal vorneweg: es war ein sehr familiärer Rahmen, in dem das Konzert statt fand. Leider verirrten sich doch nur wenige an einem Aschermittwoch in den Bahnhof Langendreer. Woran es lag? Es können Gründe zwischen Ausnüchterung von Karneval bis hin zum profanen Nichtfinden des Veranstaltungsortes, der wirklich ziemlich versteckt ist, sein. Aber diese dezimierte Zahl an Konzertbesuchern tat der Stimmung im wirklich schicken Studio 108 des Bahnhofs Langendreer keinen Abbruch. Klez.e aus Berlin hatten sich schließlich einen Support engagiert, der im Ruhrgebiet bekannt ist, wie ein bunter Hund: Pele Caster, eigentlich Sänger bei Astra Kid. Pele spielte altbekannte Songs, wie „Rhythmuskäfer“ (an diesem Abend mit Unterstützung der Leute aus/in der ersten Reihe), „Rockmusik“, aber auch neue Songs vom kommenden Album „Stereo“. Highlight war allerdings ein Song, den Pele mit 15 geschrieben hatte und den er mit Inbrunst und einem nicht zu übersehenden Augenzwinkern vortrug. „Du bist im Sportverein und ich will bei dir sein“ ist sicherlich eine Zeile, die in die Analen der Musikgeschichte eingehen wird; na ja wenigsten reimt es sich. In diesem Zusammenhang sollten auch die ausgetüftelten Gitarrenkünste des 15jährigen nicht unerwähnt bleiben: gab es doch ein „Gitarrensolo“, dass einen vom Stuhl warf, aber eher vor Lachen. Hört sich jetzt ziemlich schlimm an, war es aber nicht. Wer Astra Kid und eben auch Pele kennt, weiß um dessen charmante Art und Entertainer-Qualitäten, man verzeiht von daher fast alles. Der Fakt, dass es noch eine Zugabe gab, spricht für sich.

Jetzt aber zum Thema des Abends: Klez.e – fünf Mannen mit elektronischen Sounds, Gitarren und im Sinne der Deutsch-Quote einheimischen Texten. Aber was wäre ein Live-Konzert ohne Pannen? Nach den ersten Songs streikt der Computer, der für Samples und ähnliches verantwortlich ist – und das am ersten Tag der Tour! Flexibel sein lautet die Prämisse...so müssen die Jungs die Songs rockiger spielen, was aber nicht das schlechteste ist. Klez.e sind irgendwo zwischen „Muse“ und „Radiohead“ anzusiedeln. Aber dann hat sich der Computer wieder aufgerappelt und man kann das Set in gewohnter Manier fortsetzen. Mitwippen und Tanzen kein Problem! Schön war’s, so familiär und kuschelig. Bitte in Zukunft mehr davon!

Sandra Zapke CT das radio

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