"Wir waren eine Woche in einem Proberaum eingesperrt, in dem es stark nach Schweiß roch - jetzt haben wir richtig Bock zu spielen!" Die Ansage von Sänger Nicholas stellte klar, was eh jeder erwartete: keine halben Sachen, heute Abend wird gerockt.
Das (doch überraschend zahlreiche) Publikum war zuvor von den Lokalmatadoren von Movin´ Karma mit schönem Britpop auf Betriebstemperatur angeheizt worden, so dass für Jupiter Jones nichts mehr schief gehen konnte. Der Opener ";Beim letzten Mal allein" passte vom Titel her natürlich gar nicht, denn obwohl der Song nicht auf dem Debüt-Album "Raum um Raum" enthalten ist, sangen viele Fans gleich lautstark mit. Vielleicht lag´s daran, dass das erste Demo des Quartetts aus Trier ganz leicht und kostenlos unter www.jupiter-jones.de heruntergeladen werden kann.
Dann aber die Hits von "Raum um Raum": "Unter uns Darwinfinken", "Alles Glück der Welt" und der "Stadionrock"; (O-Ton Nicholas) von "Reiß die Trauer aus den Büchern". Zwischendurch immer wieder neue Songs, die sich nahtlos ins Set einfügen und doch Großes erahnen lassen: noch ausgefeiltere Arrangements, noch ein paar mehr Gimmicks und vor allem noch größere Melodien. Und dazu ein ganzer Haufen weiterer Durchhalteparolen fürs eigenen Leben, vorgetragen von einer der schönsten Whiskey-Stimmen Deutschlands.
Dann der angekündigte Akustikgitarren-Lagerfeuer-Teil des Abends. Darf man sowas als Irgendwie-ja-doch-Punkband machen oder ist das nicht was für Fury In The Slaughterhouse? Man darf natürlich, aber interessiert so eine Frage eigentlich wirklich jemanden? Mit Unterstützung von Tobi Schmitz an den Keyboards gab´s dann noch mal eine Wagenladung Pathos und Gänsehaut für die Zuhörer, die anschließend wieder kräftig wachgerockt wurden.
Jugend dieser Welt, hört auf einen alten Mann: Ignoriert die großen Werbemaschinerien und Klingeltonreklamen und seht Euch Jupiter Jones an, solange sie noch die kleinen Clubs spielen. Es könnte Euer Leben verändern. (Lukas Heinser, CT das radio)