Eingentlich lachhaft vor einem guten halben Jahr krähte kein Mensch nach den Jungs von Jet, außer findige Musikredakteure denen ´Get Born´ auch schon bei Erst-Release im Oktober gefiel. Aber da sieht man mal wieder was Werbung so anrichtet, denn nachdem Jet´s ´Are you gonna be my girl´ die Spots eines
Mobilfunkunternehmens beschallt, steigt die Single in die Top 50 und das wiederveröffentlichte Album knallt in die Top 20. So ist das nun mal.
Auf Jet hab ich mich jetzt so lange gefreut und ich sollte an diesem Abend nicht enttäuscht werden. Nachdem die Vorband The Stands bei mir gepflegte Langeweile verbreitet hatten, kamen Jet endlich auf die Bühne. Und so gut wie das Album ist, waren sie dann auch live. Beschränkt auf zwei Balladen spielten Nick, Chris, Mark und Cam dann alle Kracher ihres Debüts, sei es
nun ´Cold Hard Bitch´ oder ´Get me outta here´. Meine Spekulation, dass die Band ´Are you gonna be my girl´ als Zugabe spielen würden, zerschlug sich in dem Moment als Nick das Publikum fragte: ´Are you ready for a bit of dancing?´. Das total ausverkaufte Stollwerck beantwortete dies natürlich mit
einem: ´Yes´. Dann erklang das Tambourine und es gab kein Halten mehr.
Insgesamt dauerte die Show 50 Minuten, aber mehr hätte ich persönlich gar nicht mehr durchgehalten. Nach einer Zugabe bedankten sich die Jungs artig, verließen die Bühne und ließen ein fix und fertiges Publikum zurück. Das Publikum sollte man an diesem Abend mal lobend hervorheben, ich habe selten
ein Konzert erlebt bei dem die Menge von Anfang bis Ende gesangstechnisch so sicher dabei war. Mein Nacken hat sich nach drei Tagen dann auch wieder erholt und diese Zeile aus einem Song der Band beschreiben das Konzert wohl am besten: ´You better roll with whatever you know, you better move, if you
don’t know what to do, here’s the groove´.
Ganz großes Tennis, aber wenn ich denjenigen erwische
der im Vorraum den Fernseher aufgestellt hat, dann knallts. Es hätte gereicht einmal ´Here she comes again´ von The Stands zu hören. Die Endlosschleife war dann doch nicht so toll.
Katrin Jungmann, c.t. - das Radio