Ghost of Tom Joad sind momentan mit ihrem zweiten Album unterwegs und als Tourauftakt bietet sich da natürlich das Gleis 22 - nur hundert Meter von ihrem Zuhause entfernt.
Ein fast ausverkauftes und rappelvolles Gleis sorgte schließlich für das entsprechende Feedback. Doch erst einmal waren die nicht weniger großen Hot-Water-Music-affinen The Grand River, ebenfalls aus Münster, dran. In einer guten halben Stunde zeigten die Jungs, dass man nicht unbedingt aus Gainsville (Florida) kommen muss, um gute, melodische und dazu eingängige Punkrock-Hymnen schreiben zu können. Zudem: Die ursprünglich aus einem Akustik-Duo entstandene Band hat ihre Fangemeinde, der mittlerweile auch die Jungs vom Ghost angehören, nicht umsonst an diesem Abend eindeutig vervielfacht.
Im mittlerweile komplett gefüllten Gleis legt die Hauptband los. Mitgröhlhymnen wie "Learning By Dying" und "The Bomb" eröffnen die Show. Die meisten Konzertbesucher sind sogar textsicher, so wie sich das für ein echtes Heimspiel gehört. Favorit der Show war "Into the Wild", ausgeführt als fünfminütiges, spannungsgeladenes Spektakel.
Das bemerkenswerteste an der Show war wohl die Erkenntnis, dass die auf der Platte teilweise so brav klingenden Songs live plötzlich laut, energisch und druckvoll rüberkamen. "Alles was wir brauchen, ist Punkrock!" bemerkt Sänger Henrik in einer Zwischenansage. Nach der dritten Zugabe wird die Band dann vom Publikum entlassen, das sich mittlerweile sicher ist, entgegen der Ankündigung der Band nicht Thomas Godoj und Band gesehen zu haben.