Ein eisiger Wind weht uns in Köln um die Nase. Da hilft auch kein Kaffee, die Füße bleiben kalt und das Gesicht friert langsam aber sicher ein. Vor dem Prime Club kommt es meiner zauberhaften Kollegin Sandra und mir dann auch nicht mehr zugute, dass wir uns insgesamt 50 Minuten in den Tourbussen
von Swan Lee und Feeder zwecks Interviews aufgehalten haben. Kuschelig warm war´s bei Swan Lee, unglaublich liebe Leute und bei Feeder stieg die Körpertemperatur aufgrund des fortwährenden Gelächters. Schlagzeuger Mark stellte uns seine Heimat vor (den Bus) und überzeugte nicht nur als Gastgeber sondern auch als perfekter Ali G. Imitator. Sänger Grant sollte eigentlich nicht beim Interview sein, gesellte sich aber aufgrund der permanenten Lachsalven zu uns und erkannte uns doch tatsächlich wieder.
Soweit der kuschelige erste Teil, hinaus in die Kälte und warten auf Einlaß.
Mark rettete uns am Eingang vor endlosen Diskussionen mit dem Türsteher (unser MD-Gerät sorgte für Aufregung) mit den Worten: ´It´s OK´! Endlich rein in die Wärme und ein Plätzchen im vollen aber nicht ausverkauften Prime Club gesucht. Swan Lee legten los mit ihrer Mischung aus Folk, Country und Pop und präsentierten sich charmant und nett wie im vorangegangenen Interview. Auch
wenn wahrscheinlich alle an diesem Abend für Feeder da waren, bin ich mir sicher dass Swan Lee einige Herzen für sich gewinnen konnten.
Nach einigen Minuten, die wie uns mit den Kollegen von eldoradio* vertrieben (ein Schelm der dabei Böses denkt, WIR LIEBEN EUCH), kamen Feeder auf die Bühne. Vom ersten Ton an ging das Publikum ab wie Schmitts Katze. Grant kündigte an, dass die Band alle Songs vom neuen Album ´Pushing the Senses´ plus ein paar alte Songs spielen würde. Schon da verlangte das Publikum nach ´Buck Rogers´, dass später natürlich auch noch kommen sollte. Im Interview hatte Grant uns gefragt, welche Songs unsere Lieblinge vom neuen Album wären. ´Pushing the Senses´ (Sandra) und ´Tumble and Fall´ (ich) wurden gespielt (Sandra das war so schön!). Meine Prophezeiung einige Tränen bei ´Tumble and
Fall´ zu vergiessen wurde dann war, aber wie sagte Grant so schön, ich solle mich frei fühlen und das tat ich. Alte Hits wie ´Turn´ wurden ebenso gespielt wie ´Come back around´ und ´Just the way I´m feeling´. Bei den ersten Klängen von ´Buck Rogers´ stand der Prime Club dann endgültig Kopf und die anwesenden Briten machten ihrem Partyruf mal wieder alle Ehre.
Feeder verliessen die Bühne, kamen für drei Zugaben zurück und entließen uns mit dem Kracher ´Just a day´ in die Kälte. Aber im Herzen war mir nach dem Konzert so richtig warm. An diesem Abend haben Feeder einmal mehr bewiesen, dass es gut war weiterzumachen. Ganz großes Gefühlskino zum Schwelgen,
Dahinschmelzen und Tanzen.
Katrin Jungmann, CT das radio