Laaaaaaaaaaaaaaange, viel zu lange mußten meine Kollegen und ich auf die dringend benötigte Dosis Danko Jones warten. Eigentlich war dieses Konzert für den 16.12.03 datiert, aber eine Grippe zwang Danko so in die Knie, dass das Konzert ausfallen mußte. Nachmittags hatten wir bereits mit dem Löwen
gesprochen und so stürmten wir abends erstmal die Halle um den Merchandising Stand zu räumen und uns einzudecken. Anschließend wurde die Theke gestürmt.
Während einer trinktechnisch gut genutzten Zeit im Vorraum spielten in der Halle The Roolettes und The Bronx ihr jeweiliges Programm durch. Eigentlich wollte ja keiner so richtig nach vorne, aber wie der Zufall und der eiserne
Willen es so wollte standen wir direkt in der ersten Reihe, sozusagen in Schritthöhe des Herrn Jones. Die Bühne wurde dunkel und drei Gestalten kamen auf die Bühne. Schon da waren weder meine Wenigkeit noch meine Haare zu halten. Mit dem Opener ´We sweat blood´ legte die Band die Marschroute für
diesen Abend fest. Schwitzen und Rock mitten auf die Fresse.
Das bekam ich dann auch gleich am eigenen Leib zu spüren. Wer sich nur ein bißchen mit dieser Band beschäftigt hat, weiß dass Stagediving da überhaupt nicht gerne gesehen wird. Aber da die Halle diesmal mit 450 Leuten ausverkauft war (vor zwei Jahren standen da gerade mal 100 Leute), scherte sich fast jeder einen
Dreck um das Wohl des anderen. Also beim Opener gleich der erste Stagediver, der beim Fallen so um sich trat, dass sein Schuh leider meine rechte Gesichtshälfte traf. Dank des gut gezielten Tritts war ich für einige Minuten außer Gefecht gesetzt, aber dank der liebevollen Fürsorge meines Kollegens Christian, war ich schnell wieder in der Lage der Show zu folgen.
Danko Jones spielten sich in Bestform durch ihre Alben, überraschten mich mit alten Tracks wie ´I´m alive and on fire´ oder ´Suicide Woman´, die ich bis dato noch nicht live gesehen hatte. Auch Klassiker wie ´Play the Blues´, ´Lovercall´, ´Sugar Chocolate´, ´Samuel Sin´ oder ´Sound of Love´ fehlten nicht. Teilweise neu interpretiert mit Grüßen an die Stagediver wie ´This is my show´ zeigte die Band mal wieder, dass man das Ganze inklusive der Zungenakrobatik nicht zu 100% ernst nehmen sollte. Auch die Songs vom neuen Album ´We sweat blood´ wie ´Dance´ und ´Forget my name´ konnten live voll und ganz überzeugen.
Und eine meinerseits liebgewonnene Sache hat der
Löwe auch nicht vergessen. Wenn man ihn kennt, sollte man sich nie unbeobachtet fühlen, genau in dem Moment passieren die abenteuerlichsten Sachen. Diesmal drehte es sich um den Löwen vom ´Born a Lion´ Cover der seit einigen Monaten meinen Rücken ziert. Denn im Song ´Papa´ heißt es so schön: ´I was born a lion and like a cat I´m gonna dance´ und da mußte der Herr
genau wie die Dame doch grinsen. Durch die Bewegung in der Masse lag ich ihm dann doch mehr als einmal auf der Bühne zu Füßen aber muß das ja auch sein. Bei ´Cadillac´ kollabierte ich dann wirklich innerlich, denn hey, was soll Frau davon halten, wenn folgende Worte mit einem Lächeln an sie gerichtet werden: ´And when we´re making out, I kepp your pretty boyfriend in my trunk´. Ich hätte gerne geantwortet: ´Drive me home baby´, aber dazu kam es dann leider nicht mehr.
Zum Ende nahm uns Danko wie immer mit auf den ´Mountain´ und von da aus ist der einzige Weg ja bekanntlich ´sky high´. Als Zugabe gab´s ´Mango Kid´ und ´Get outta town´, ´The Cross´ leider nicht mehr, auch wenn es noch auf der Setlist stand. Ein Satz von Danko Jones faßt dieses Konzert zusammen: ´Dortmund it´s one of those nights´. Das war es und wir sahen aus wie die Schweine, meine Stimme war weggerockt, der Rest des Körpers gehorchte auch nicht mehr, aber dafür war es die beste Show, die die Jungs jemals hingelegt haben. In einem Gespräch nach der Show hätte ich dann gerne doch noch zu Danko gesagt: ´Drive me home baby´, aber das mußte an diesem Abend der Kollege Christian erledigen. Und um die Worte aus ´We sweat blood´ ein
bißchen umzudichten ´My blood is still boiling´. Freu mich schon auf´s nächste Mal und dann heißt es ´Don´t hold me back´. Das hier ist die wohl beste Live-Band die momentan unterwegs ist.
Katrin Jungmann, CT das Radio