Wenn man Bands mehrere Male in einem kurzen Zeitraum sieht, kann man davon ausgehen, dass man deren Set auswendig kennt. Nicht so bei den Grusel-Punkern von Alkaline Trio. Die Jungs aus Chicago standen an diesem Abend zum dritten Mal innerhalb eines halben Jahres auf einer deutschen Bühne, die dritte Tour in Folge zu ihrer aktuellen Platte "Crimson". Doch das Set hatten sie wieder mal komplett umgekrempelt, schließlich hat man ja viele Alben rausgebraucht und will bei den Fans keine Langeweile aufkommen lassen.
Die Uhr bewegt sich langsam auf 22 Uhr zu, die Menge drückt sich nach vorne, die Halle ist bis zum letzten Fleck gefüllt. Plötzlich geht das Licht aus und Alkaline Trio stehen auf der Bühne. Es geht los mit einer etwas älteren Nummer mit dem Titel "Private Eye". Danach folgen etliche Songs von der aktuellen Platte wie z.B. "Back To Hell", "Mercy Me" oder auch die aktuelle Single "Burn". Auch Stücke, die man nicht bei jedem Konzert zu hören kriegt, überraschten die Zuhörer, die nicht mehr still stehen konnten. So rockte die Band ohne Halt weiter mit "Hell Yes" und "All On Black". Letzteres Lied gehört zu den etwas ruhigeren Nummern von der Vorgängerplatte "Good Morning" und ist ein Song, der selten gespielt wird. Doch bei dem perfekt eingestellten Sound an diesem Abend war er das perfekte I-Tüpfelchen.
Das wahre Dessert kam dann aber mit der Zugabe. Als eine Melodie erklang und langsam immer lauter wurde, erkannte jeder, dass es sich um die erste Single Auskopplung von "Crimson" handelte: "Time To Waste". Doch dabei sollte es nicht bleiben, denn wenn es um das Abschlusslied geht, halten Alkaline Trio eigentlich immer einem besonderen Song die Treue und so schlossen sie das Konzert mit "Radio" ab.
Es gibt Bands, von denen man genug hat und welche, von denen man nie genug bekommen kann. Alkaline Trio zählen zu den letzteren, nicht nur dass man sich jedes Mal über ein aufgefrischtes Set freuen kann, Alkaline Trio geben alles auf der Bühne, man merkt ihnen den Spaß auf der Bühne an. Die gute Stimmung überträgt sich schnell aufs Publikum, in ihrem Genre bleiben sie eine einzigartige Band, ihre Konzerte sind ein Muss!!
Martin Zalewski, hochschulradio düsseldorf