Auf eine fantastische Traumreise lud Portugal. The Man in der Kölner Essigfabrik ein. Anders als es der Name vermuten lässt, handelt es sich hierbei um fünf Jungs, die allesamt aus dem kalten Alaska stammen. Warum heißen sie dann so? Laut eigenen Angaben war bisher keins der Bandmitglieder zuvor in Portugal. Doch sie finden den Landesnamen einfach schön. Und damit man weiß, dass es sich hier um Personen und nicht um ein Land handelt, steht das eben auch im Namen.
„So American“ heißt der Titel, mit dem Portugal. The Man das Konzert am Samstagabend eröffneten. Die ersten Töne erklangen und sie war da, die Gänsehaut. Die Musik im Zusammenspiel mit dem Bühnenbild nahmen einen mit in eine Welt fernab des Normalen, eine Unterwasserwelt in der man mit der Musik mitschwimmt und sich von bunten Blubberblasen tragen lässt. Alle waren sofort gebannt, wie im Rausch, der das ganze Konzert über anhielt. „So American“ ist der erste Track auf dem neuen Album „In The Mountain In The Cloud“, das Mitte Juli veröffentlicht wurde. Insgesamt haben sie es damit auf sechs Alben in sieben Jahren gebracht, die alle beim Konzert vertreten waren. Dadurch konnte man einem Mix aus Psychedelic Rock aus früheren Tagen und dem aktuelleren Indie Rock lauschen. Auch an Instrumentenvielfalt fehlte es nicht: Neben Gitarre, Schlagzeug, Bass und Keyboard kamen Percussions, Bongos und ein Tamburin zum Einsatz.
Als eines der vielen Highlights ist „People Say“ zu nennen. Es wurde während der Zugabe gespielt und die Stimmung erlangte ihren Höhepunkt. Die überraschende Wandlung des Songs in „Don't Look Back In Anger“ kam beim Publikum sehr gut an, spätestens jetzt gab es kein Halten mehr und alle sangen mit. Für große Begeisterung im Publikum sorgte Bassist Zach Carothers, denn anders als die meisten Bassisten, die sich eher ruhig im Hintergrund aufhalten, sah, hörte und fühlte man dessen Hingabe für sein Instrument. Sänger John Gourley überzeugte mit seiner einzigartigen Stimme, die bei Songs wie „All Your Light“ oder „Floating“ in wundersame Höhen gelangte.
Stattgefunden hat das Ganze in der Kölner Essigfabrik, eine schöne und passende Location. Es gab ausreichend Platz vor der Bühne, so dass man sich nach Lust und Laune zu der Musik bewegen konnte. Am Samstag definitiv ein wichtiger Aspekt, denn egal wo man hinsah, niemand stand während des Konzerts still.
Nach 18 Songs und drei Zugaben war die Show vorbei, leider. Aber man soll ja bekanntlich aufhören, wenn es am Schönsten ist. Fazit: Portugal. The Man haben den Abend gerockt und man kann sie als live Act nur weiterempfehlen, ich jedenfalls freue mich schon auf das nächste Mal. (Simone Santos)